Visionssuche

Wie im Traum und doch ganz klar stand ich da,
ich verstand nichts, ich war.

Eben dort, in diesem Sein war die Antwort
auf meine Frage, jenseits von Zweifel und Angst.

Meine Seele trägt die Antwort,
sie war schon immer da.

Die Schwelle

Das Neue
noch nicht da,
das Alte
im Vergehen.

Was gestern noch Sinn und Zweck war, scheint heute wertlos und unnütz. Das Morgen noch weit und doch spürbar. Veränderung zwingend, ob nun freiwillig oder nicht.

Die Wertigkeit des Lebens auf der Waagschale zwischen lebendig und tod. Grauer Nebel des Nichttuns umhüllt oder blinder Aktionismus verwirrt.


Flucht scheint unmöglich, ist man die Veränderung doch selbst.
Wie Leben, was leben und wen leben. Oder überhaupt leben?


Die Schwelle ist Anfang und Ende zugleich. Der leere Raum zwischen dem Gestern und dem Morgen. Wenn Du hindurchgehst wird das gestern gegenstandslos sein.
Und hindurchgehen wirst Du, alle Menschen tun das. Es ist ein Muß.


Mit dem bewussten Durchschreiten der Schwelle weiß ich, wo in meinem Leben ich angekommen bin, welcher Platz tatsächlich der meine, welcher Schritt der nächste ist, aber ich weiß auch, was ich nicht mehr bin.

Wir können uns nicht gegen die uns eigene Veränderung wehren, aber wir können sie zelebrieren und uns dabei im besten Sinn erheben, in dem wir zu uns, unserem Leben und unserem Sein stehen.

Und darin liegt Glück.

Sicher ist, dass die Sehnsucht nach Veränderung, Ganzheit oder auch das Erkennen der eigenen Lebensaufgabe immer über das eigene Ich führt.

Der Wunsch nach Heilung, nach einer Richtung oder einem Fingerzeig, die Bitte um Antwort auf eine existenzielle Frage oder einfach nur, zu leben, letztlich also das Erkennen des eigenen Seins kann nur über das ganz eigene Erleben führen.

Von vielen Kulturen wissen wir, dass sich die Menschen in die Natur zurückzogen und heute noch ziehen, um zu beten, zu bitten und um sich selbst zu erfahren. In erster Linie taten und tun das die Menschen für sich selbst, manchmal aber auch für andere.

Der Ausdruck Visionssuche ist in meinen Augen etwas irreführend. Denn es geht nicht nur darum, Visionen zu erbitten, sondern ebenso Antwort auf alltägliche Fragen zu erhalten oder vielleicht auch seinem Wunsch nach einem erfüllten, gesunden Leben Aus- und Nachdruck zu verleihen.

Diese Bezeichnung mag für manch einen dann implizieren, dass wir für ein paar Tage in die Natur gehen und mit einer all-umfassenden Vision zurückkehren, um von da ab zu wissen, was wir bis zum Ende unseres irdischen Daseins zu tun haben. Ganz so funktioniert das allerdings meist nicht. Es ist durchaus möglich, dass einigen Menschen genau das widerfährt, doch die Regel ist das eher nicht.

Wallace Black Elk, einer der großen und bekannten Schamanen der Lakota sagte einmal, mit einem Grinsen auf den Lippen, auf seine spirituelle Kraft angesprochen: "Nun, noch eine Visionssuche, dann bin ich fertig." Zu diesem Zeitpunkt war er ein alter Mann, der bereits 63 Visionssuchen hinter sich hatte.

Wir Menschen erhalten genau so viel, wie wir auch tragen können. Was wäre, wenn sich unser Lebensplan und -sinn mit einem Mal entfalten würde und diese Aufgabe für unser Menschsein schlicht und ergreifend zu groß ist?

Eine Vision muss wachsen. Eine Vision braucht Zeit, um zu reifen, genug Zeit für die Entwicklung eines Fundaments, in dem sie wurzeln und sprießen kann. Auch die beste Vision macht nicht glücklich, wenn sie keine Erfüllung findet.

Eine Visionssuche ist das Öffnen einer Tür, ohne zu wissen, was dahinter ist. Es geht um ein großes Schwellenritual und darüber hinaus um ein klares Statement für das (eigene) Leben.

Angst und Unwohlsein begleiteten wohl die allermeisten Visionssucher und doch sind es Mut und Absicht, die uns begleiten, die uns Vertrauen und Kraft schenken.

Hingabe in das eigene Sein, die Gedanken ablegen und still werden, um der eigenen Stimme zu lauschen, die allmählich zu flüstern beginnt, sich vielleicht im Rauschen der Blätter manifestiert, all das und mehr öffnet die Tür – es geschieht, was geschehen darf.

Einsamkeit ist fehl am Platz, ist lediglich ein Ausdruck von Abgeschnittenheit. Wir sind Natur und so mit allem verbunden, auch mit den Bewohnern der Wälder und Berge, der Wasser und der Lüfte. Alles ist beseelt und lebendig und wir können das auch spüren, wenn wir es uns erlauben. Wir sind zwar allein mit uns, aber nicht einsam. Die Natur ist unser Zuhause und unser Lehrer.

Wenn wir zulassen, in Demut zu hören und zu sehen, uns in Hingabe üben und akzeptieren, was gerade ist, dann ist die Chance groß, das zu finden, wonach wir suchen.

Die Visionssuche

Visionssucher, wofür gehst du? … wird die entscheidende Frage sein an jenem Morgen, wenn du durch das Portal gehst, um für 4 Tage und Nächte allein mit dir in der Wildnis zu sein. Also: Wofür gehst du?

Eine Visionssuche hilft dir bei wesentlichen Lebensentscheidungen, bei der Frage, welchen Weg du gehen sollst, bei der Frage nach deinem Kern, deiner Essenz, bei der Frage nach den nächsten Schritten, bei Lösungsansätzen für deine Gesundheit und natürlich auch bei der Frage wie und auf welche Art und Weise du leben sollst. Und du wirst merken, dass zwar du selbst deine Entscheidungen triffst, aber deine Seele dich führen wird.

Eine Visionssuche will vorbereitet sein. Wenn du dich gerufen fühlst, schreib mir. Nach deiner verbindlichen Anmeldung beginnen wir mit den Vorbereitungen für deine Visionssuche.

Visionssuche 2024

Anmeldeschluss: 21. März
Element Feuer – Das Männliche trifft eine Entscheidung.

Vorbereitungswochenende: 27./28. April
Element Wasser – Das Weibliche bringt’s auf den Weg.
Du fängst an, dich einzulassen.

Ort: Eisenärzt, Chiemgau

Kosten: € 240,– zzgl. Verpflegung

 

Visionssuche 15.–25. Juli (Anreisetag 14. Juli)
Bei der Visionssuche treffen Feuer und Wasser auf einander.
Die Wachnacht steht im Vollmond.

Ort: Tal der Bären, Karpaten, Rumänien

Kosten: € 650,– zzgl. Kosten für Verpflegung + Vorbereitungswochenende

Das Tal der Bären

Natur, die uns sowohl wild und roh, aber ebenso klar empfängt, als auch liebevoll in die Arme schließt. Wenn wir eintreten in ihre Tiefe, berührt sie uns mit ihrer Ungezähmtheit, ihrer Lebendigkeit.

Im Tal der Bären – einem nur durch einen Tunnel erreichbaren Tal in den Südkarpaten – liegt sehr abgelegen unser einfaches Camp, das an schier endlosen, naturbelassenen Mischwald grenzt. Das Tal ist dünn besiedelt und nur gelegentlich sieht man Bauern und Viehhirten auf den Hochwiesen.

 

Die Bergkuppen sind weit und die Tier- und Pflanzenwelt ist sehr viel reicher und natürlicher als in unseren Breiten. Alle großen Tiere Europas sind dort heimisch. Wildheit und Liebe liegen im Tal der Bären eng beieinander und so ist es nicht verwunderlich, dass das Land polarisiert.